Sinaye / Dawning
Eigentlich gehört Stefan Obermaier zu der Sorte Künstler, für die es keine B-Seite gibt. Seine EPs strotzten bislang immer von Nachtleben, von entspannter Ekstase, kollektivem Klimax und traumtänzerischem Trubel. Insofern ist sein neues Opus "Sinaye / Dawning" ein echtes Novum. "Sinaye" passt noch wunderbar auf die Perlenkette seines Trademarksounds, der hier und dort bereits als Obermaiersound bekannt ist: Deep und zugleich immer sublim treibend, tribal und eingänglich, verspielt und arrangiert bis ins Detail. So vereint er ganze Massen auf den Dancefloors, die sich beim gemeinsamen Clappen und Shaken wiederfinden. "Dawning" nun aber zeigt eine Facette seines Sounds, die es zwar schon lange gibt, auf seinen EPs aber bislang keinen Platz fand. So lehnt sich der Hörer mental noch ein Stückchen weiter zurück und verliert sich, um an einem einsamen Strand fernab der Zeit zu landen. Eine Übertragung der nachtaktiven obermaierschen Klänge in eine Parallelwelt. In diesem Universum wird das Gefühl transportiert, dass manch langer Nacht inne wohnt sobald die ersten Sonnenstrahlen zwar den Tag reell enläuten, die Zeit aber im Surrealen bewahren. Die Beats treten etwas in der Hintergrund und die Synths sind noch offener, sie singen, pfeifen und streichen. Aber Vorsicht: Auch diese Leichtigkeit verführt zu glückseligen Tanzeinlagen!