Psychogramm
Liebe. Leben. Und Tod. Das sind die Quellen, aus denen die Musik des jungen Künstlers Misanthrop entspringt: Rap in seiner ehrlichsten und schonungslosesten Form. Keine Pose, dafür Haltung. Kein selbstbezogener Größenwahn, dafür selbstironische Offenheit. Daraus entstehen Texte, die sehr klar und stark sind, in dem was sie sagen müssen. Gleichzeitig scheuen sie, mit dem was sie sagen wollen, keinen Augenblick lang die Poesie - und das im positivsten Sinne des Wortes. Auf seiner bisher persönlichsten Veröffentlichung, die den Titel "Psychogramm" trägt, kommt man den Höhen und Tiefen des Lebens so nahe, wie nie zuvor. Hier erobern sich Wut und Weltschmerz das Terrain, das ihnen zusteht: die Herzen und den Verstand der Hörer. Die Musik von Misanthrop zeigt, dass es eine neue Bewegung im deutschen Rap gibt, die z.B. den selbstreferentiellen Gangsta-Rap weit hinter sich gelassen hat. Heute, da unsere Musikkultur zudem beliebig reproduzierbar scheint, liegt es auf der Hand, der Flut flüchtiger Hörererlebnisse die Beständigkeit einer ausgesuchten Musiksprache entgegenzusetzen - und genau da beginnt die Welt des Misanthrop.