Lionel Rogg plays Lionel Rogg
Lionel Rogg - einer der ganz großen Namen in der internationalen Orgelwelt! Kaum ein Orgelfestival oder international besetzte Wettbewerbs-Jury, wo der in Genf lebende gefragte Konzertorganist, Komponist und Pädagoge nicht in Erscheinung tritt. Schon mit 23 Jahren führte er in den Fünfzigern mit großem Erfolg in der jeweils ausverkauften Genfer Victoria Hall das gesamte Orgelwerk J. S. Bachs auf, das er bislang dreifach auf Tonträger eingespielt hat. Wergo hat nun auf seinem Orgellabel ORGAN mit Lionel Rogg in dessen Heimatstadt Genf an der großen Metzler-Orgel der Kathedrale St. Pierre eine Aufnahme mit eigenen Orgelkompositionen realisiert, die in den letzten Jahren entstanden sind. Die hier vereinte Musik lebt von ihrer kompositorischen Vielfalt und den stilistischen Gegensätzen. Von der Anlehnung an barocke Traditionen der französischen Koloristen ("Livre d’orgue", "Hommage à Maurice Duruflé") bis hin zu improvisatorisch-aleatorischen Elementen in seinen "Les Quatre Eléments - Hommage à Takemitsu" erweist sich Rogg als ein stilistisch völlig ungebundener, detailverliebt-feinsinniger Klangzauberer auf "seinem" königlichen Instrument. Früher selbst Professor für Kontrapunkt und Tonsatz, zieht er an dem klanggewaltigen viermanualigen Instrument der Genfer Kathedrale buchstäblich alle Register und erweist sich bisweilen als visionärerer Klangmagier ("Lux Aeterna", "Apparition"), als Komponist ebenso wie als Interpret. Einige Stücke wie die abschließende "Toccata capricciosa" zeigen nicht allein in der eigensinnigen Titelwahl mit Bezug auf den Namen einer italienischen Pizza die humorvoll-augenzwinkernde Seite in der Künstlerpersönlichkeit Lionel Roggs. Rogg plays Rogg - ein mit vitalen kompositorischen Einfällen und musikalischen Überraschungen nur so gespicktes Komponistenporträt, das dem orgelbegeisterten Zuhörer keine einzige Sekunde Langeweile bescheren wird.