The Other Side of Bakersfield, Vol. 1; 1950s & 60s Boppers and Rockers from 'Nashville West'
Gegen Ende der Sechzigerjahre war die Stadt Bakersfield in Kalifornien zu einem Mekka der Country Music an der Westküste geworden. Dank der Hits von Buck Owens und Merle Haggard hatte sich Bakersfield zu einem ernsthaften Konkurrenten für die beherrschende Musikindustrie in Nashville entwickelt. Der sogenannte Bakersfield Sound kam zunächst aus den Clubs im Kali- fornischen Längstal, wo Ölarbeiter und Tagelöhner tanzen gingen. Im Gegensatz zur Grand Ole Opry, wo das Publikum saß und der Musik lauschte, packten die Bands aus Bakersfield Swing-, Rock 'n' Roll-, Blues- und Popelemente in ihre Musik, um die Leut e auf der Tanzfläche zu halten. Die Bevölkerung von Bakersfield, vor allem jene in den Honky-Tonks, fühlte sich zu den aus Oklahoma, Arkansas, Texas, Missouri und anderen Staaten der Great Plains Verpflanzten hingezogen. Diese Menschen hatten besonders unter Dürre und Weltwirt- schaftskrise während der als 'Grapes Of Wrath'-Ära (Zeit der 'Früchte des Zorns') gelitten und in ihrer Heimat alles verloren. Selbst wenn sie rockten, so geschah dies bei Musikern aus Bakersfield mit einem kompromißlosen Twang, der den kulturellen Zusammenfluß im einzigartigen musikalischen Schmelztiegel Kaliforniens verriet und dem auch Hillbilly Music unterworfen war. Mitte der Fünfzigerjahre nahm Bakersfield mit offenen Armen Rockabilly auf – mit der Betonung auf 'billy'. Später im Verlauf des Jahrzehnts verfeinerten viele von jenen, die man heute Legenden des Bakersfield Sounds nennt, ihre Fähigkeit, außerhalb eines engen Country-Grooves zu rocken, zu boppen und zu croonen. Ve rteilt auf zwei Ausgaben richten wir das Augenmerk auf 'The Other Side Of Bakersfield' und stellen jene Musiker und Plattenfirmen vor, die es wagten einem rockenden Impuls nachzugeben. Von bekannten Namen wie Buck Owens und Red Simpson bis hin zu bei Sammlern beliebten Kollegen wie Bill Carter und Al Hendrix: wir zeigen die rockende Seite von Bakersfield, die schließlich ihr eigenes musikalisches Genre erfinden sollte. Etliche Titel erscheinen hiermit zum ersten Mal auf CD. Mit ihren detaillierten Linernotes und Kommentaren zu jedem einzelnen Track von Scott B. Bomar, Informationen zu den Lebensläufen der Musiker und einer Menge Fotos bilden diese sorgfältig zusammengestellten Editionen eine Schatztruhe für Fans des Bakersfield Sounds, Fans von Hillbilly Boppern der Fünfziger- und Sechzigerjahre und für Fans von glühend heißem Rockabilly.