Lucidas
Dass Mathias Kaden im Geiste öfter durch die blutrot gefärbte afrikanische Steppe flaniert und danach rhythmusinfiziert am Stammesfeuer Platz nimmt, deutete sich ja bereits bei seinen letzten Vinyl-Donnerschlägen an. Nun hat er auf seinen Sinnesreisen gleich noch die dosiert eingesetzte, vollwertige Kochkunst fremder Kontinente in seine Phantasie platziert. Auf seiner ersten kulinarischen Soloreise für FAT bedient er sich der besten organischen Zutaten vom Markt seines Vertrauens. Es schmoren drei Töpfe mit unterschiedlichen Zutaten über den Flammen, deren appetitlich elektrisierter Inhalt deutsche Aufgeräumtheit mit fremdländischer Lebensfreude in drei Gängen kombiniert. Das ist der Zusammenschluss rhythmischer Kulturen, so dass sie sich wirklich die Hände reichen und feststellen, wie sehr die Welt klanglich zusammenrücken kann. Dreimal alles andere als halbwertes Bauwagen-Minimal. Selig ästhetisches Maximal mit der richtigen Balance aus Musikalität, Zeitlosigkeit und stoischer Hypnose, welches 3x im platschnassen Enthusiasmus-Inferno enden kann. A1: Swahili Die Reize eiskalt antreibender industrieller Klangkultur werden dezent mit Trommel, Piano und Flöte karamellisiert, ohne die gesamte Speise in Zuckerguss zu tünchen. Immer genau an der richtigen Stelle wird jeder Gaumen so sehr erregt, dass die Bewegung im Körper formidable Ausmaße nach außen annehmen muss. B1: Lucidas Eine technoid geschlagene House-Zabaione, welche das Prinzip des Wohlgeschmacks mit der Energieeffektivität des Satt Seins ohne überfressen zu sein virtuos kombiniert. Perfekt für die frühen Morgenstunden, wenn das Vanillin der Sinnlichkeit der aufgehende Sonne und die nichtendende Tanzlust längst alle körperlichen Schwächen vertrieben hat und nur noch das gewaltige Lustgefühl nach dieser endlos erscheinenden, wundervollen Musik präsent ist. B2: Saloee Eine richtig nahrhafte Technoschwitze, deren tonale Enzyme eine voodoohafte Hypnose- Ekstase-Begierde in den Körper treibt, bis dieser vor lauter freigeistiger Erschütterung endlich erfährt, was wirklich unkontrollierter Marsch bedeutet. Eine tribale Ode zum Zerlegen eines Clubs. Viel Spaß beim Grübeln und der Hektik betreffs der Suche nach der passenden Platte danach! Clap your hands every Voodoo! Friede den Technohütten, Krieg den Beliebigpalästen!