Was Größeres
„WAS GRÖßERES“ - Musik. Rap. Mitten aus dem Leben. Man würde Ihnen abnehmen, dass sie Bratsche in einem Streichorchester spielen oder bei den Hymnuschorknaben als Bariton singen. Sie könnten Lehramtsanwärter sein oder mutmaßlich als Literaturkritiker ihren Unterhalt bestreiten. Sie könnten alles sein, nur eines sicher nicht: Rapper. Aber genau das sind Meni und Deve: Rapper. Sie sehen nicht so aus, aber sie rappen. Irgendwie anders. Anders zumindest, als es Rapper heute für gewöhnlich tun. Trotzdem klingt es irgendwie vertraut. Wie ein Déjà Vu. Eine warme Erinnerung an vergangene Tage, die plötzlich lebendig sind. Stimmt. So war Rap ja früher Mal: Irgendwie anregend. Unterhaltsam. Einfach aus dem Leben gegriffen. So wie es ist, oder wie es sein könnte. Mit Höhen und Tiefen. Mit Hoffnung und Zweifel. Mit kleinen Abgründen und großem Augenzwinkern. 21 Titel - getragen von trockenen Beatz und warmen Samples, von feinen Melodien und kräftigen Bläsern. Eingängig, aber nicht aufdringlich, geradlinig und doch abwechslungsreich, wohlüberlegt, aber durchweg authentisch. Zwei Mitzwanziger, die nichts mehr beweisen müssen. Kein verzweifelter Durchbruchs-Versuch mangels alternativer Lebenskonzepte. Keine angestrengte Suche nach Hits und Rampenlicht. Einfach ein außergewöhnlich gutes Rap-Album von zwei ungewöhnlichen HipHop-Interpreten. Rar wie ein Juwel, den man am liebsten für immer aufbewahren möchte. Heute sind Meni und Deve eine kleine Minderheit. Aber wie lange noch? Das Team um sie herum wächst unaufhaltsam: Musiker, Produzenten, Künstler und Gleichgesinnte. Sympathisanten und Kritiker, Neider und Fans. Noch ist es ein kleines Geheimnis. Aber es klingt fast so, als würde es schon bald „Was Größeres“.