One, One-Thousand
Mir ist eigentlich gar nicht so genau klar, wann aus uns eine Band geworden ist, erklärt Jason Gnewikow. Er versucht, das plötzliche Zusammenfinden und die stetige Entwicklung von HOUSE & PARISH zu erklären dem Quartett aus Brooklyn, in dem er Gitarre spielt. Aber wenn ich mich genau festlegen müsste, würde ich sagen: Alles kam Anfang dieses Jahres zusammen. Obwohl Gnewikow zusammen mit Sänger bzw. Gitarrist John Herguth und Bassist Scott Winegard gegen Ende 2006 bereits ein paar Songs mit Chris Daly, dem ehemaligen Drummer von Texas Is The Reason und Jets To Brazil, aufgenommen hatte, beginnt die eigentliche Geschichte von HOUSE & PARISH eigentlich erst mit dem dauerhaften Einstieg von Drummer Brian Malone. Nun, da sich ein formidables Line-Up herauskristallisiert und scheinbar mühelos eine geballte Ladung an Material angesammelt hatte, sagte die Band ihre ersten Liveperformances zu. Anschließend zogen sie sich zusammen mit Ian Love (dem früheren Gitarristen von Rival Schools) ins Studio zurück und brachten die ersten Songs auf Band. Wem all das viel zu einfach erscheint, sollte sich den Background der Bandmitglieder vergegenwärtigen: Gnewikow spielte Gitarre bei den Indierock-Helden The Promise Ring, Winegard stand am Bass im Dienste der viel geliebten Texas Is The Reason, Malone wurde zuletzt schlagzeugspielend bei The Gloria Record gesichtet und Herguth durfte mit seiner Band The Love Scene Beifall von Kritikern sowie einen Plattenvertrag mit Nirvanas A&R Mark Kates feiern, bevor sich die Band 2006 vorzeitig auflöste. Die Leute werden denken, John tauchte einfach aus dem Nirgendwo auf, grübelt Gnewikow, aber er treibt sich schon genau so lange herum wie wir. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, warum es so schwer ist zu sagen, wann HOUSE & PARISH nun genau zusammen gekommen sind. Er macht eine Pause. Ich meine, wir waren ja keine Gruppe von Fremden, bevor das alles passiert ist. Der einizge Unterschied ist, dass wir jetzt, wenn wir zusammen abhängen, einfach unsere Instrumente mitbringen. Eigentlich setzt sich One, One-Thousand aus den ersten sechs Songs von HOUSE & PARISH zusammen, der in den USA erscheinenden ersten EP, wird in Europa aber inklusive zweier Bonustracks veröffentlicht. Das Resultat ist ein neuer und unerschrockener Sound: Krisp und melodisch, dicht und räumlich, und rau und grazil zugleich. Wenn HOUSE & PARISH abenteuerlicher klingen, als es ihre vorangegangenen Diskographien zuzulassen scheinen, dann liegt es daran, dass die Band genau das ist: abenteuerlich.