Eleven:Eleven
COME. Vor gut 20 Jahren gab es auf Glitterhouse (damals Sub Pop Europe) eine Platte, die bis heute bei so unterschiedlichen Protagonisten des Labels wie Rembert Stiewe und Lutz Mastmeyer gleichermaßen zu ihren all-time Top 5 Releases zählt: COME’s Eleven:Eleven. Das Album wurde von nahezu sämtlichen Magazinen, vom Rolling Stone über Rock Hard bis zum Visions, als Meilenstein abgefeiert und COME spielten damals auf allen erdenklichen Festivals von Roskilde bis Primavera mit ihrer Intensität, Kraft und dunkelglühender Melancholie alles in Grund und Boden. New York, 1990: Die Gitarristen Thalia Zedek (Live Skull) und Chris Brokaw (Codeine) ziehen unabhängig voneinander von Boston nach New York, ein Jahr später stößt Bassist Sean O'Brien von den Kilkenny Kats und Drummer Arthur Johnson von den Bar-B-Q Killers dazu. Kurz nachdem die Vier ihre erste Show spielen, veröffentlicht das Kult-Label Sub Pop aus Seattle ihre erste 7inch "Car" in der legendären Singles Club Serie. „Car“ gelingt auf Anhieb das Kunststück bei den eigentlich verfeindeten britischen Weeklies NME und Melody Maker gleichzeitig zur „Single of the Week“ gekürt zu werden und ein klassischer „Bidding War“ von Majors und Indies gleichermaßen beginnt. Letztlich entscheidet sich die Band gegen das große Geld und signed mit Matador in den Staaten. In Europa hingegen sind Glitterhouse/Sub Pop Europe und Beggars‘ die überaus glücklichen Plattenfirmen, die Come's Debüt „Eleven:Eleven“, laut Pitchfork “eines der unglaublichsten Debütalben aller Zeiten”, veröffentlichen dürfen. Man MUSS 'Eleven:Eleven' kennen, um die Musik der '90er Jahre verstehen zu können, so schrieb der All Music Guide trefflich: "One couldn't throw a brick around rock critics and college rock types in 1992 without hitting somebody who would talk about how Come was the new incarnation of the blues, often loudly and at great length ... But it's the Stones and acts like Patti Smith and Black Sabbath, not to mention the confrontation of no wave and other punk-inspired acts, that provide more of a touchstone to what's going on than Robert Johnson. It's a uniquely sludgy, electric, and strong fusion of sounds and styles, combining extreme angst and commanding power." Brokaw und Zedek's kongeniales, emotionales Gitarrenspiel steht dem des Television Gitarrenduos von Tom Verlaine und Richard Lloyds in Nichts nach. Majestätisch und virtuos zugleich, lässt es sich in Feedback-Orgien, gleichermaßen beeinflusst von Punk und Neil Young, fallen. Unterstützt durch eine der tightesten Rhythmus Sektionen ihrer Zeit, tourten Come intensiv und auf Augenhöhe mit Künstlern wie u.a. Pavement, Sugar, Dinosaur Jr., und Nirvana. COME’s absoluter Durchbruch schien nur noch eine Frage der Zeit, sie hatten die Songs, sie hatten die Kraft und sie hatten in Thalia Zedek die wohl ausdrucksstärkste Sängerin einer Rockband seit Patti Smith. Aber das exzessive Leben auf Tour, die unglaublich kraftraubende Emotionalität ihrer eigenen Musik führten zunehmend zu gesundheitlichen Problemen, an denen die Band letztlich zerbrach. Am 21. Mai 2013 feiert dieser Klassiker mit einer remasterten Doppel-LP/Doppel-CD sein lang erwartetes Comeback, dass das Original Album, die Single „Fast Piss Blues“ sowie einen Live-Mitschnitt des legendären Vermonstress-Festival von 1992 beinhaltet. COME sind zurück!