Las ensaladas
Produktinfo Es ist angerichtet! „Und wie man für einen Salat viele verschiedene Kräuter, gesalzenes Fleisch, Fisch, Oliven, Eingemachtes, kandierte Früchte, Eigelb, Borretschblüten nimmt und aus diesen vielfachen Zutaten ein Gericht macht, so nennt man eine besondere Art von Liedern, die aus verschiedenen Metren bestehen und sich wie von verschiedenen Autoren gesammelte Fragmente ausnehmen, auch ’Salate‘ (ensaladas)“, schreibt Sebastián de Covarrubias 1611 in seinem monumentalen Lexikon Tesoro de la lengua castellana o española. Als madrigaleske Mischform, vergleichbar mit dem Quodlibet, genossen Ensaladas auf der iberischen Halbinsel im 16. Jahrhundert besonders im höfischen Leben große Beliebtheit. Breit war das Spektrum der behandelten Themen von der Religion über die Poesie bis hin zu Ironie und Posse – und kunstreich die polyphone Ausarbeitung mit gelegentlichen liedhaften Einschüben. Und da Spanien im 16. Jahrhundert eine Bastion des Katholizismus war, endet eine Ensalada für gewöhnlich mit einem frommen lateinischen Satz.